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2 Thunerseespiele Mary Poppins | MUSICAL TODAY

Mary Poppins

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Thunerseespiele
von
Robert B. Sherman, Richard M. Sherman & George Stiles (Musik)
Robert B. Sherman, Richard M. Sherman & Anthony Drewe (Gesangstexte)
Julian Fellowes (Buch)
Regie
Matthias Davids
Uraufführung
2004

„Mary Poppins“ übertrifft alle Erwartungen

Für die „Mary Poppins“-Inszenierung unter der Leitung von Regisseur Matthias Davids verdienen das Kreativteam und das gesamte Ensemble Bestnoten. Sie lassen für die Dauer der Vorstellung sogar die beeindruckende Naturkulisse im Hintergrund vergessen.

Das internationale Ensemble brilliert auf ganzer Linie, sei es gesanglich, schauspielerisch oder tänzerisch. Allen voran verzaubert Alexandra-Yoana Alexandrova in der Titelrolle mit ihrer kraftvollen und geschmeidigen Stimme. Sie verkörpert das weltberühmte Kindermädchen mit großer Ausstrahlung und Bühnenpräsenz. Ihr zur Seite steht Christopher Bolam als Schornsteinfeger und Lebenskünstler Bert, der mit Ruhe, Charme und seinem ganz besonderen Timbre den perfekten Gegenpol bildet. Auch die Kinderdarsteller Meret Lötscher und Noa Hässig überzeugen mit tollen Leistungen.

Als ihre Eltern Mr. und Mrs. Banks fühlen sich Johanna Zett und Patrick Imhof sichtlich wohl und laufen stimmlich zu Hochform auf. Jacqueline Braun als Vogelfrau sorgt mit ihrer vollen, samtigen Stimme für einen der wenigen ruhigen und besinnlichen Momente. Im Kontrast dazu jagt Kim Reizevoort als gestrenge Miss Andrew dem Publikum mit ihrem kräftigen (und schrillen) Organ auch aus der Ferne regelrecht Angst ein, während Kaatje Dierks in der Doppelrolle als Mrs. Corry und Queen Victoria mit beeindruckendem Stimmumfang begeistert.

Das Bühnenbild von Andrew D. Edwards zeigt Mary Poppins’ umgedrehten Regenschirm mit dem berühmten buntem Vogelknauf, in seinem Inneren rauchen Schornsteine. Darunter dient ein stilisierter Londoner Stadtplan als Boden- und Wandbelag. Die Konstruktion hält auch einige Überraschungen bereit, wie z.B. eine ausziehbare Küche in der Bühnenmitte. Insgesamt scheint die Spielfläche diesmal näher am Publikum zu sein: Man befindet sich mitten im Geschehen. Bei einem der vielen magischen Höhepunkte des Stückes lässt das gesamte Ensemble bunte Drachen bis über die Tribüne fliegen, dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Seebühne und Publikum gänzlich.

Wahre Meisterwerke sind Kostümbildner Aleš Valašek gelungen. Er spielt virtuos mit Farben, um die Stimmung der jeweiligen Sequenz zu unterstreichen. Besonders beeindruckend ist die Szene im Park: Zuerst scheint zwischen all den Schornsteinen das Grün vollkommen zu fehlen. Dann erscheint das Ensemble in herrlich grün-bunten und blumigen Kostümen und bringt quasi die Natur mit sich. Das Schmetterlingskostüm von Mary Poppins ist mit seinem luftigen Weiß und Blau ein Traum. Auch die anderen Kleider präsentieren sich durchweg in exquisiter, manchmal leicht verrückter Haute Couture, die geschmackvollen Glamour auf die Bühne bringt.

Je dunkler es mit der hereinbrechenden Nacht im zweiten Akt wird, desto lebhafter und lieblicher strahlt die Kulisse durch die kreativen Lichtelemente von Tim Deiling. Besonders effektvoll sind die leuchtenden Regenschirme, die einen Sternenhimmel auf die Bühne zaubern. Kim Duddy hat eine Choreografie von bemerkenswerter Vielseitigkeit geschaffen und integriert gekonnt zeitgenössische Tanzelemente in das Stück. Die mitreißenden Nummern voller Energie und Dynamik verleihen der Inszenierung eine zusätzliche Prise Spektakel. Alle Szenen, auch die zum Teil konditionell sehr anspruchsvollen Sequenzen, werden vom Ensemble hervorragend umgesetzt. Das Orchester unter der Leitung von Iwan Wassilevski rundet das Gesamtkunstwerk musikalisch ab und unterlegt der Aufführung einen harmonischen und mitreißenden Klangteppich.

Je weiter sich das Stück dem Ende nähert, desto mehr fragt man sich: Wird sie fliegen? Und tatsächlich, das Kreativteam hat eine Lösung gefunden: Sie fliegt! Es ist der gelungene Abschluss einer Neuinszenierung voller überraschender Glanzpunkte, die dem Stück in jeder Hinsicht guttun.


Musikalische Leitung: Iwan Wassilevski • Choreografie: Kim Duddy • Bühne: Andrew D. Edwards • Kostüme: Aleš Valašek • Licht: Tim Deiling • Sounddesign: Thomas Strebel • Mit: Alexandra-Yoana Alexandrova (Mary Poppins), Christopher Bolam (Bert), Johanna Zett (Winifred Banks), Patrick Imhof (George Banks), Meret Lötscher (Jane Banks), Noa Hässig (Michael Banks), Jacqueline Braun (Mrs. Brill/Vogelfrau), Leon de Graaf (Robertson Aye), Kim Reizevoort (Miss Andrew), Kaatje Dierks (Mrs. Corry/Queen Victoria), Sebastian Prange (John Northbrook), Cécile Gschwind (Miss Lark/Miss Smythe), Joel Parnis (Admiral Boom/Bankdirektor), Loek Meijer (Neleus), Gerd Achilles (Parkwächter/von Reibach), Claudia Artner (Katie Nana), Nathan Saxon (Polizist)

Aufmacherfoto: Thunerseespiele

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