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101 FBS2024 EVITA AnnaBurger als Eva Foto HaraldSchillhammer | MUSICAL TODAY

Evita

Freilichttheater vom Feinsten

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oRT
Felsenbühne Staatz
von
Andrew Lloyd Webber (Musik)
Tim Rice (Gesangstexte)
Regie
Werner Auer
Uraufführung
1978

„Evita“ begeistert mit jungem Cast und einem herausragenden Che

Wer sommerliche Freiluftproduktionen schätzt, sollte unbedingt einen Besuch in Staatz in Erwägung ziehen. Seit fast einem Vierteljahrhundert bringt Intendant Werner Auer jeden Sommer internationale Musicals ins nördliche Weinviertel und bietet seinem treuen Publikum (sofern das Wetter mitspielt) nicht nur professionelle und unterhaltsame Produktionen, sondern auch einen einladenden und gemütlichen Gastrobereich. Dies schafft ein stimmungsvolles, sommerliches Gesamterlebnis – von der beeindruckenden Kulisse der Staatzer Klippe mit ihrer Burgruine und der opulenten Felsenbühne ganz zu schweigen. Auch 2024 hält Auer sein Versprechen und fasziniert mit einer Neuinszenierung von „Evita“, die durch eine junge, hochmotivierte Besetzung und den umwerfenden Matthias Liener in der Rolle des Che besticht.

Bereits 2009 stand das Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice in Staatz auf dem Spielplan, doch die Produktionen sind kaum miteinander zu vergleichen. Die riesige Bühne ist heute viel detailgetreuer ausgestattet und durch große, geschickt in das Bühnenbild integrierte LED-Wände deutlich wandlungsfähiger als damals. Schauplatz dieser Inszenierung ist erneut die Plaza de Mayo in Buenos Aires mit Blick auf die Casa Rosada, den argentinischen Präsidentenpalast. Auch Auers Regiearbeit lässt sich kaum mit der früheren vergleichen. Beide Inszenierungen sind gelungen, doch diesmal wirkt alles noch größer, professioneller und vor allem reibungsloser. Die Übergänge zwischen den Szenen sind auf einer derart gigantischen Freilichtbühne oft mühsam, doch Auer und seinem Team gelingen sie diesmal so fließend, dass jegliche Ansätze von Langeweile beim Publikum erst gar nicht aufkommen können.

Für die Titelrolle konnte er die junge Anna Burger erneut für Staatz gewinnen. Zu Beginn könnte man meinen, die Darstellerin erscheine für diesen Part stimmlich und schauspielerisch noch etwas zu jung. Doch spätestens ab dem Duett „Ich wäre wirklich sehr gut für dich“ ändert sich dieser Eindruck schlagartig und es gelingt ihr, durchweg zu überzeugen. Schade für die Darstellerin, dass bei „Wein nicht um mich, Argentinien“ Tonausfälle ihren großen Moment etwas schmälern, doch Burger reagiert professionell, greift zum Handmikrofon und rettet die Situation souverän – der tosende Applaus des Publikums ist nicht nur verdient, sondern auch angebracht.

Der Star des Abends ist dennoch ein anderer: Matthias Liener in der Rolle des Che. Mit spielerischer Leichtigkeit und sicherer Stimme führt er das Publikum charmant und zynisch, aber stets sympathisch durch den Abend. Er allein schon macht einen Besuch in Staatz lohnenswert. Auer, der 2009 selbst den Che verkörperte, übernimmt diesmal die Rolle des Perón und überzeugt wie gewohnt. Yvonne Preisler bezaubert mit heller, klarer Stimme als Peróns Geliebte, während Filip Torndal Sevemar als Augustín Magaldi zwar stimmlich gefällt, jedoch als Tangosänger etwas zu steif wirkt.

Alles andere als steif ist das 22-köpfige Ensemble. Ob zu den passenden und bestens einstudierten Choreografien von Korbinian Reile und Stefan Ulreich bei großen Tanznummern wie „Buenos Aires“ oder im mitreißenden „Wach auf, Argentinien“: Es gelingt der jungen und hochmotivierten Truppe durchgehend, das Publikum zu beeindrucken und zu begeistern. Man hat manchmal den Eindruck, als stünden hier 50 Personen auf der Bühne – was für eine Freude, diesen jungen Talenten zuzusehen!

Eine wahre Freude ist auch das große und hervorragende Orchester unter der Leitung von Gregor Sommer. Zusammen mit dem für eine Freilichtproduktion großartigen Sounddesign von Georg Hrauda, dem stimmigen Licht von Jürgen Erntl und den liebevoll gestalteten Kostümen aus der hauseigenen Kostümwerkstatt vervollständigen sie dieses gelungene Musical-Ereignis.


Musikalische Leitung: Gregor Sommer • Regie: Werner Auer • Choreografie: Stefan Ulreich und Korbinian Reile • Bühne: Jack Hamal & Team • Kostüme: Kostümwerkstatt der Felsenbühne Staatz • Chor: Doris Graf-Sommer • Licht- und Videodesign: Jürgen Erntl • Sounddesign: Georg Hrauda • Mit: Anna Burger (Eva), Matthias Liener (Che), Werner Auer (Perón), Yvonne Preisler (Peróns Geliebte), Filip Torndal Sevemar (Magaldi) u.a. • Orchester der Felsenbühne Staatz

Aufmacherfoto: Felsenbühne Staatz/Harald Schillhammer

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